Tag 3

Eine Untersuchung und Wurmkur für ein Haustier in und um Köln

Tierliebe darf kein Luxusgut sein Tierliebe darf kein Luxusgut sein

Eine Untersuchung und Wurmkur für ein Haustier in und um Köln
Tag 3
Die mobile Tierarztpraxis: Hilfe für Tiere, Respekt für Menschen

Andrea H. (54) und ihre Mischlingshündin Leila (7) besuchen regelmäßig die Einsätze der mobilen Tierarztpraxis (TieMo) für Bedürftige. Leila leidet an Arthrose, und die nötigen Medikamente sowie Tierarztbesuche könnte Andrea von ihrem geringen Einkommen nicht bezahlen. Aufgrund einer psychischen Erkrankung ist sie seit einiger Zeit Frührentnerin. Seitdem ist Leila für sie noch wichtiger geworden: Sie gibt Andrea täglich einen Grund, aufzustehen und vor die Tür zu gehen. Um Leila versorgen zu können, tut sie alles, um ihren Alltag möglichst gut zu meistern und auch auf ihre eigene Gesundheit zu achten. Für die Unterstützung durch das TieMo ist sie sehr dankbar: „So etwas ehrenamtlich auf die Beine zu stellen, ist schon etwas ganz Besonderes und erfordert viel Engagement. Ein älterer, kranker Hund ist so bedürftig und braucht unsere Fürsorge und Achtsamkeit noch viel mehr. Ich bin so gerührt, dass ich mit Leila dank der Unterstützung des TieMo-Teams noch eine schöne Zeit haben werde.“

Die mobile Tierarztpraxis: Hilfe für Tiere, Respekt für Menschen
Die mobile Tierarztpraxis: Hilfe für Tiere, Respekt für Menschen
Fernsehmoderatorin und Autorin Biggi Lechtermann erzählt dir von ihrem Lieblingsprojekt
Notwendigkeit
Kostenlose tierärztliche Grundversorgung für Halter*innen mit geringem Einkommen
Aktivität
Ehrenamtlich tätige Tierärzt*innen und Helfer*innen bieten im TieMo an Brennpunkt-Standorten regelmäßig Untersuchungen, Beratungen und einfache Behandlungen an
Zählbare Leistung
Anzahl der durchgeführten Behandlungen, der behandelten Tiere und der zugehörigen Halter*innen
Ergebnis
Bessere Gesundheit der Tiere, finanzielle und psychische Entlastung der Halter*innen
Systemrelevante Wirkung
Hilfe für Tiere bedeutet nicht nur Respekt für deren menschliche Halter*innen, sondern stärkt deren psychische Gesundheit. Die Tierhalter*innen werden langfristig in ihrer Lebenssituation unterstützt
Hintergrund

In fast der Hälfte aller deutschen Haushalte (46 %) gibt es mindestens ein Haustier. Rund zwei Drittel der Familien mit Kindern halten Haustiere, aber auch ältere Menschen schätzen tierische Gesellschaft: Rund ein Viertel der Tierhaltenden ist über 60 Jahre alt (ZZF). Dass Tiere Menschen guttun, ist längst wissenschaftlich belegt. Bewegung beim Gassigehen, Entspannung beim Kuscheln, das Vertrauen darauf, vom Tier uneingeschränkt akzeptiert zu werden – all das fördert die körperliche und seelische Gesundheit (ZZF). Auch fünf bis zehn Prozent der Wohnungslosen teilen ihr Leben mit Tieren, überwiegend Hunden. Diese sind ständige Begleiter, beste Freunde, gleichzeitig Schutz und Schutzbefohlene, Mittler bei sozialen Kontakten und Quelle bedingungsloser Liebe für ihre Besitzer*innen (Bergmann, 2021). Zunehmend werden Tiere gezielt in der Therapie psychischer Probleme eingesetzt. Gleichzeitig droht Tierliebe zum Luxusgut zu werden. Im November 2022 wurde die Gebührenordnung für Tierärzt*innen angepasst. Seitdem kostet die einfachste Untersuchung statt 8,98 Euro (Katze) oder 13,47 Euro (Hund) mindestens 23,62 Euro, und die Preise für Impfungen haben sich verdoppelt (BTK 2023). Die Sorge um ältere und kranke Tiere belastet Arme und Geringverdienende psychisch und finanziell deutlich schwerer als Besserverdienende. Bei der Abgabe von Tieren aus finanziellen Gründen gibt es nur Verlierer: Nicht nur Tiere und Halter*innen leiden unter der Trennung, letztlich können die Folgen auch das Gesundheitssystem belasten und so zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem werden.

Alter Markt, 50667 Innenstadt, Germany
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Die gute Tat

Das TieMo hat vier feste Standorte (Brühl, Grevenbroich, zwei in Köln), die abwechselnd jede Woche angefahren werden. Nach Anmeldung über lokale Partnerorganisationen können nachweislich bedürftige Menschen ihre Tiere kostenlos untersuchen lassen. Tierärzt*innen und Helfer*innen arbeiten ehrenamtlich, Medikamente und Verbrauchsmaterial werden durch Spenden finanziert. Im TieMo werden einfache, aber notwendige Behandlungen wie die regelmäßige Verabreichung von Wurmkuren durchgeführt, Halter*innen beraten und manchmal Futter- oder Sachspenden verteilt. Für viele Halter*innen ist das geliebte Tier emotionale Stütze und bester Freund, für den sie so gut wie möglich sorgen wollen. Deshalb kommen sogar Menschen zum TieMo, die für sich selbst ungern irgendwo um Hilfe bitten, weil sie Bevormundung fürchten. Der gemeinsame Wunsch, dass es dem Tier gut gehen soll, ermöglicht einen Kontakt auf Augenhöhe. Eine Erfahrung, die den Tierbesitzer*innen helfen kann, auch für andere Unterstützungsangebote offener zu werden.

Über Deutschland
Berlin
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Hauptstadt
84.482.267
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Einwohnerzahl
Stand 2023
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Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr in USD
Stand 2023
0,950
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Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)
Stand 2023/2024

Katzenschnurren ist nicht nur beruhigend, die Vibration beschleunigt die Heilung verletzter Knochen und Gelenke - nicht nur bei der Katze selbst, sondern bei engem Kontakt auch beim Menschen.