Tag 23

1 Std. pädagogische Betreuung für ein geflüchtetes Kind auf Lesbos

Alltag und Normalität außerhalb des Geflüchtetencamps Alltag und Normalität außerhalb des Geflüchtetencamps

1 Std. pädagogische Betreuung für ein geflüchtetes Kind auf Lesbos
Tag 23
Ein Raum, wo geflüchtete Kinder gehört und gesehen werden

Die kleine Zarah lebt aktuell mit ihrer Familie in einem Geflüchtetencamp auf Lesbos in Griechenland. Zum Spielen verbringt sie viel Zeit außerhalb des Camps, wo sie Freundschaften mit Kindern aus verschiedenen Ländern knüpft. Am liebsten spielen sie „Oqaab“, ein Fangspiel, das Zarah aus ihrer Heimat Afghanistan kennt. Zarah liebt es, die Regeln des Spiels zu erklären und ihren neuen Freundinnen die afghanische Kultur näherzubringen. Im Gegenzug lernt auch sie die Kultur und Spiele ihrer neuen Freund*innen kennen. Zarah und ihre Freund*innen können im Betreuungsangebot für Kinder außerhalb des Camps auch neue Dinge lernen, verschiedene Aktivitäten ausprobieren und bekommen täglich Essen. Wenn sie Sorgen haben, können sie mit Pädagog*innen über ihre Ängste reden und bekommen Hilfe, sodass es ihnen danach wieder besser geht. Durch diese gemeinsamen Erlebnisse wächst Zarahs Selbstvertrauen, und sie schöpft neue Hoffnung für die Zukunft.

Ein Raum, wo geflüchtete Kinder gehört und gesehen werden
Ein Raum, wo geflüchtete Kinder gehört und gesehen werden
Schauspieler und Musiker Max Alberti über sein Lieblingsprojekt
Notwendigkeit
Zugang zu pädagogischen Betreuungs- und Lernangeboten für geflüchtete Kinder auf Lesbos
Aktivität
Das Gemeinschaftszentrum Paréa bietet außerhalb des Camps täglich Lernangebote, Betreuung und Mahlzeiten für 45 Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren an
Zählbare Leistung
Anzahl der Kinder, die täglich ein Lernangebot erhalten, und die Anzahl der Mahlzeiten, die an diese Kinder durch die Spenden ausgeteilt werden
Ergebnis
Die physische und psychische Gesundheit der Kinder wird durch das pädagogische Lern- und Betreuungsangebot verbessert, was die Lebensqualität der ganzen Familie erhöht
Systemrelevante Wirkung
Gesteigertes Vertrauen in pädagogische Bildungsinstitutionen, Förderung der europäischen Integration und verbesserte Berufschancen für Kinder und deren Familien
Hintergrund

Das Camp, in dem Zarah lebt, ist mit aktuell 3.400 Personen überfüllt (Stand März 2024). Ein Großteil der Bewohner*innen stammt aus den Konfliktländern Afghanistan, Eritrea und Syrien. 34 % der Camp-Bevölkerung sind Kinder (UNHCR Greece, 2024). Seitdem 2011 der bewaffnete Konflikt in Syrien begann, kommen mehr und mehr Menschen auf der Flucht über die Türkei nach Griechenland. Nachdem 2020 das alte Flüchtlingscamp Moria abbrannte, wurde in kürzester Zeit ein neues Camp aus Zelten gebaut, das von der Polizei überwacht wird (UNO-Flüchtlingshilfe e.V., 2023). Das Camp ist besonders für Kinder aufgrund des schlechten Zugangs zu Nahrungsmitteln und Gesundheitsversorgung kein sicherer Ort (MSF, 2023). Viele Kinder zeigen traumatische Verhaltensweisen und hören beispielsweise auf zu sprechen und mit anderen Kindern zu spielen (Mogstad, H., 2023). Oft verbringen Kinder Monate ohne pädagogische Betreuung oder Schulunterricht und bleiben den ganzen Tag im Camp (UNHCR et al., 2019). Das Betreuungs-, Lern- und Versorgungsangebot außerhalb des Camps bietet für Kinder einen sicheren Raum, um ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen in dieser frühen, wichtigen Entwicklungsphase zu fördern. Mit der Betreuung durch geschultes Personal in der Muttersprache wird auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingegangen. Durch Feedbackgespräche mit den Eltern soll das Betreuungsangebot verbessert werden, während dadurch gleichzeitig die Familie entlastet wird.

Lesbos
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Die gute Tat

Durch die gute Tat wird geflüchteten Kindern zwischen 3 und 12 Jahren auf Lesbos die Möglichkeit geboten, tagsüber abseits des Camps betreut und versorgt zu werden. Durch professionelle Kinderpädagog*innen sowie sprachliche und kulturelle Fachkräfte können sie in einer sicheren Umgebung spielen, neue Dinge lernen und Freundschaften knüpfen. Dabei werden verschiedene Aktivitäten aus den Bereichen Sport, Musik und Kunst angeboten. Dies fördert die soziale Entwicklung der Kinder, auf deren Bedürfnisse gezielt eingegangen wird. Außerdem erhalten sie täglich gesundes Essen. Da viele Kinder während ihrer Zeit im Camp keine Schule besuchen können, können sie durch die Betreuung trotzdem Dinge lernen, die ihnen später auch in der Schule helfen, wie Sprachen, Rechnen und Schreiben. Während der Betreuung der Kinder können ihre Eltern weitere Dienstleistungen in Anspruch nehmen, wie Sprachkurse oder psychosoziale Angebote. Dies erhöht die Lebensqualität für Kinder und Eltern gleichermaßen und entlastet auf lange Sicht die gesamte Familie. Außerdem entspannt es die Situation im Camp und in den Gemeinschaften der Geflüchteten, da es auf der gesamten Insel an Kinderbetreuungsangeboten mangelt.

Über Griechenland
Athen
Athen
Hauptstadt
10.361.295
10.361.295
Einwohnerzahl
Stand 2023
22.990,0
22.990,0
Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr in USD
Stand 2023
0,893
0,893
Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)
Stand 2023/2024

In Griechenland werden alle nahestehenden Personen mit „παιδιά“ (paidiá) angesprochen, was auf Deutsch „Kinder“ bedeutet. Statt „Hey Leute“ sagt man in Griechenland also „Hey Kinder“.