Tag 19

Eine Stunde Ausbildung zur Gesundheitspromotorin in Guatemala

Gesundheitsversorgung für alle bis in das letzte Dorf Gesundheitsversorgung für alle bis in das letzte Dorf

Eine Stunde Ausbildung zur Gesundheitspromotorin in Guatemala
Tag 19
Gesundheitspromotorin: Die erste Anlaufstelle für Familien auf dem Land

Egal, ob es um Diabetes beim Schwiegervater, die Betreuung einer schwangeren Freundin, die Erkennung von Mangelernährung bei Kindern in der Nachbarschaft oder andere gesundheitliche Fragen geht – die ehrenamtliche Gesundheitspromotorin Jaquelyn aus Los Cerros steht ihren Mitmenschen mit Rat und Tat zur Seite. Gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen aus ihrem Dorf hat sie innerhalb eines Jahres grundlegendes Wissen zu Gesundheit, Hygiene und gesunder Ernährung erworben. Für die Dorfbewohner*innen ist dies eine immense Unterstützung, da sie so direkt vor Ort erste medizinische Beratung erhalten können, ohne in die nächstgrößere Stadt fahren zu müssen, was für viele finanziell kaum möglich ist. Oftmals sind es persönliche Erfahrungen, wie der Mangel an medizinischer Versorgung im eigenen Dorf, die Menschen wie Jaquelyn zu dieser Ausbildung und ihrem ehrenamtlichen Engagement motivieren. Sie sind die erste Anlaufstelle und tragen aktiv zur Verbesserung der Gesundheitssituation in ihren Dörfern bei.

 Gesundheitspromotorin: Die erste Anlaufstelle für Familien auf dem Land
 Gesundheitspromotorin: Die erste Anlaufstelle für Familien auf dem Land
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Notwendigkeit
Zugang zu medizinischer Grundversorgung für bedürftige Familien in den ländlichen Regionen Guatemalas
Aktivität
Gesundheitspromotor*innen werden zu Themen der Gesundheit, Ernährung und Hygiene geschult und unterstützen die Menschen in ihren Gemeinden
Zählbare Leistung
Die Zahl der ausgebildeten Gesundheitspromotor*innen
Ergebnis
Durch die frühzeitige Erkennung von Krankheiten wie Mangelernährung können diese rechtzeitig behandelt und deren negative Folgen reduziert werden
Systemrelevante Wirkung
Verbesserte gesundheitliche Grundversorgung für indigene Menschen, insbesondere Frauen und Kinder, in entlegenen Dörfern Guatemalas
Hintergrund

Guatemala besitzt einen großen kulturellen Reichtum, der sich jedoch leider nicht in den Lebensumständen der Bevölkerung widerspiegelt. Durch den 30-jährigen Bürgerkrieg, der erst 1996 endete, wurde Guatemala in seiner Entwicklung zurückgeworfen. Viele Guatemalteken, insbesondere indigene Menschen in den ländlichen Regionen, leben von weniger als 2 USD am Tag (UN WFP, 2022). Zwar hat sich seit dem Kriegsende vieles verbessert, aber die Folgen dieser Zeit sind bis heute spürbar – zum Beispiel im Gesundheitsbereich. Es gibt auf dem Land nur wenige Ärzt*innen oder andere Möglichkeiten, medizinischen Rat einzuholen. Der Weg zum Arzt oder zur Ärztin in die nächstgrößere Stadt ist oft beschwerlich und lang, weshalb bei „kleineren“ Beschwerden häufig auf einen Arztbesuch verzichtet wird. Solche „kleinen“ Beschwerden, wie Ausschläge oder Entzündungen, können jedoch den Alltag erheblich erschweren und sich zu ernsthaften Krankheiten entwickeln, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden. Durch die Ausbildung von ehrenamtlichen Gesundheitspromotor*innen kann die Lücke in der Gesundheitsversorgung auf dem Land teilweise geschlossen und die Situation der Menschen verbessert werden. Die Gesundheitspromotor*innen können bei akuten Beschwerden wie Fieber, Bauchschmerzen oder kleineren Verletzungen erste Hilfe leisten und im Notfall an ein Krankenhaus verweisen. Sie begleiten auch schwangere Frauen, Neugeborene sowie chronisch kranke Menschen wie Diabetiker*innen. Zudem unterstützen sie lokale Gesundheitsstationen bei Impfkampagnen, helfen bei Naturkatastrophen und informieren über Krankheiten wie Dengue oder COVID-19. Ein weiterer wichtiger Aspekt ihrer Arbeit ist das Erkennen von Mangelernährung, die 43,5 % der Kinder in Guatemala betrifft (UNICEF et al., 2023). Wenn die Mangelernährung bei Kindern nicht rechtzeitig erkannt wird, kann sie zu einer unwiderruflichen Beeinträchtigung ihrer kognitiven Fähigkeiten führen (Lake, W.A., 2013).

Quetzaltenango
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Die gute Tat

Deine gute Tat trägt zur Ausbildung eine*r ehrenamtlichen Gesundheitspromotor*in bei. Ein Jahr lang investieren Frauen und Männer freiwillig vier Stunden pro Woche, um grundlegende Kenntnisse in Gesundheit, Ernährung und Hygiene zu erlernen. Dabei werden wichtige Themen wie die Symptome von Dengue oder Malaria, die Senkung von Fieber, die Verabreichung von Medikamenten, die Erkennung von mangelernährten Kindern oder die Begleitung von schwangeren Frauen behandelt. Die erlernten Fähigkeiten wenden sie selbstständig in ihren Dörfern an. Außerdem können sie Ärzt*innen und Krankenpfleger*innen bei Gesundheitstagen oder Impfkampagnen unterstützen und dabei unter deren Anleitung ihr Wissen erweitern. Deine Unterstützung ermöglicht vielen Menschen auf dem Land, besonders indigenen Familien, den Zugang zur dringend benötigten medizinischen Erstversorgung. Als erste Anlaufstelle für gesundheitliche Fragen spielen Gesundheitspromotor*innen eine entscheidende Rolle im Alltag vieler Menschen. Dieses Türchen hilft langfristig, die Gesundheitsversorgung unzähliger Menschen zu verbessern!

Über Guatemala
Guatemala-Stadt
Guatemala-Stadt
Hauptstadt
17.602.431
17.602.431
Einwohnerzahl
Stand 2023
5.797,5
5.797,5
Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr in USD
Stand 2023
0,629
0,629
Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)
Stand 2023/2024

Die von den Maya entwickelte Milpa-Anbaumethode wird bis heute in Guatemala angewendet. Mais, Bohnen und Kürbisse werden gemeinsam angebaut, da sie sich gegenseitig schützen und Nährstoffe liefern.