Tag 20

2,5 l Trinkwasser täglich für unbeschwertes Lernen in Burkina Faso

Mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein

Klares Wasser für einen klaren Kopf

Seit ihrem 9. Geburtstag verlässt die mittlerweile fünfzehnjährige Yeri jeden Morgen vor Sonnenaufgang ihr Heimatdorf, um Wasser für ihre Familie zu holen. Mit einem großen Krug auf dem Kopf läuft sie eine Stunde barfuß zur nächsten Wasserstelle. Seit einigen Monaten aber schleicht sich immer wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht, wenn sie an ihren beschwerlichen Ausflug denkt. In der Nähe der Wasserstelle lebt nämlich Youmanli, der manchmal wie zufällig den gleichen Weg wählt und ihr ab und zu einen schelmischen Blick zuwirft.

Alles ändert sich, als der neue Tiefbrunnen in der Mitte ihres Dorfes eingeweiht wird. Jung und Alt lachen, tanzen und feiern, nur Yeri sitzt traurig im Schatten des einzigen Baumes. Wird sie Youmanli jemals wiedersehen? Nun aber läuft Youmanli den langen Weg. Er macht sich Sorgen, weil er Yeri schon seit zwei Tagen nicht an der Wasserstelle gesehen hat. Als er schon umkehren will, weil er glaubt, sich verlaufen zu haben, hört er von Weitem Tanzen und Singen…

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Notwendigkeit

Gesicherte Trinkwasserversorgung für Schulkinder und ihre Familien in Burkina Faso

Aktivität

Lokale Unternehmen bauen in Burkina Faso drei Tiefbrunnen in der Nähe von Bildungszentren, um Schulkindern und ihren Familien den Zugang zu hochwertigem Trinkwasser zu erleichtern

Zählbare Leistung

Drei Brunnen in der Nähe von Bildungszentren für Trinkwasser, Nutzwasser und den Gemüseanbau

Ergebnis

Schulkinder und ihre Familien (insg. 6000 Menschen) erhalten dauerhaft sicheren Zugang zu qualitativ hochwertigem Wasser

Systemrelevante Wirkung

Die Bevölkerung hat sauberes Trinkwasser, die Hygienebedingungen verbessern sich, die Ernährung wird vielfältiger und nährstoffreicher und für Kinder und Jugendliche wird der Schulbesuch und das Lernen erleichtert

Hintergrund

Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist ein grundlegendes Menschenrecht und eine wesentliche Voraussetzung für Gesundheit, wirtschaftliche Entwicklung und Armutsbekämpfung. Sauberes Wasser ist entscheidend, damit Menschen aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, arbeiten und zur Entwicklung ihrer Gemeinschaft beitragen können (BMZ, 2024). Eine sichere Wasserversorgung muss erstens leicht zugänglich, also auf kurzem Weg erreichbar sein, zweitens bei Bedarf und jederzeit verfügbar sein und drittens frei von Verunreinigungen sein (ebd.).

Doch in vielen Teilen der Welt, insbesondere in Ländern wie Burkina Faso, bleibt dieses Grundrecht auch im Jahr 2024 eine unerfüllte Forderung.

Laut dem Joint Monitoring Programme for Water Supply, Sanitation and Hygiene zählt Burkina Faso zu den am wenigsten entwickelten, wenn es um die Wasserversorgung geht (WHO/UNICEF, 2017). Besonders in ländlichen Gebieten haben weniger als 35 % der Menschen Zugang zu sauberem Wasser, und viele müssen erhebliche Strecken zurücklegen, um es zu erreichen. In einer Situation, in der 29 % der Bevölkerung landesweit und 37 % in ländlichen Regionen mindestens eine halbe Stunde laufen müssen, um an Trinkwasser zu gelangen, wird deutlich, wie stark der Alltag und die Möglichkeiten der Menschen durch den Zugang zu Wasser eingeschränkt sind (WHO/UNICEF, 2022). Für viele Menschen bestimmt die Wasserbeschaffung somit einen Großteil des Alltags und der verfügbaren Zeit für Bildung oder Lohnarbeit.

Die Situation wird weiter durch zunehmende terroristische Bedrohungen verschärft, die seit 2022 in Burkina Faso eskaliert sind. Diese Gruppen beherrschenstark das tägliche Leben der Bevölkerung und zerstören gezielt lebenswichtige Infrastrukturen, was die ohnehin mangelhafte Wasserversorgung noch stärker beeinträchtigt (DBFG, 2024). Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist besonders für Kinder und Jugendliche von Bedeutung, da dieser nicht nur ihre Gesundheit sicherstellt, sondern ihnen auch ermöglicht, mehr Zeit in Bildung und Lernen zu investieren, was ihre Zukunftsperspektiven erheblich verbessern kann.

Die gute Tat

In Burkina Faso werden drei neue Tiefbrunnen in der Nähe von Schulen und Bildungszentren gebaut. Sie ermöglichen 6.000 Menschen den Zugang zu sauberem Wasser. Damit wird nicht nur der Trinkwasserbedarf gedeckt, sondern auch der Gemüseanbau ermöglicht, der zu einer nährstoffreicheren Ernährung beiträgt. Vor allem aber wird Infektionskrankheiten vorgebeugt, und die Hygienebedingungen verbessern sich. Beides senkt auch die sehr hohe Kindersterblichkeit und stabilisiert allgemein den Gesundheitszustand der Bevölkerung. Kürzere Wege zur Wasserversorgung schaffen zusätzliche Kapazitäten für Bildung und Erwerbsarbeit: Insbesondere wenn Kinder und Jugendliche täglich lange Wege gehen müssen, um Wasser für ihre Familien zu holen, verpassen sie häufig den Unterricht. Dies betrifft vor allem Mädchen, da die Aufgabe des Wasserholens vorwiegend Frauensache ist. Durch Brunnen in Schulnähe kann der Schulbesuch der Kinder und Jugendlichen mit dem Wasserholen verknüpft werden. Gleichzeitig ermöglicht eine gute Trinkwasserversorgung einen klaren Kopf beim Lernen.

Über Burkina Faso

Ouagadougou

Hauptstadt

23.251.485

Einwohnerzahl

Stand 2023

874,1

Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr in USD

Stand 2023

0,438

Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)

Stand 2023/2024

Der häufigste Nachname in Burkina Faso ist Ouedraogo. Dieser bedeutet sinngemäß „Hengst” und leitet sich vom strahlend weißen Wappentier des Landes ab.

Über die Organisation und weitere Informationen