Tag 15

Eine Mahlzeit für eine aus Seenot im Mittelmeer gerettete Person

Solidarität auf hoher See Solidarität auf hoher See

Eine Mahlzeit für eine aus Seenot im Mittelmeer gerettete Person
Tag 15
Eine Mahlzeit bringt Sicherheit und eine erste Verschnaufpause

Lorenz ist seit 2017 Teil der Schiffscrew. Er kümmert sich an Bord um das Wohlergehen der Gäste. Seit Jahren erlebt er, welch ein elementarer Bestandteil das Essen an Bord ist: „Wenn unsere Gäste nach der Rettung den ersten Schrecken überwunden haben und sich auf dem Schiff zurechtfinden, ist eine der ersten Fragen: ‚Wann gibt es was zu essen?‘ Wenn ich dann antworte, „In einer Stunde“, spüre ich oft, wie eine weitere Last, zumindest für den Moment, abfällt. An Bord gibt es zwei warme Mahlzeiten am Tag: Gerichte mit Reis, Gemüse und verschiedenen Soßen. Dazu gibt es heißen Tee und Wasser mit Sirup sowie zwischendurch hochkalorische Riegel. Auf unserem großen Deck essen wir immer zusammen – Gäste und Crew. Wenn ich mit den Gästen zusammensitze, sind die Themen divers und immer bewegend. Wir sprechen darüber, wann es die letzte richtige Mahlzeit gab – das ist oft lange her. Aber auch darüber, dass unsere Gäste in den verschiedenen Reisgerichten Vertrautheit finden. Denn Reisgerichte gibt es auf der ganzen Welt, von Bangladesch über Marokko bis Kamerun."

Eine Mahlzeit bringt Sicherheit und eine erste Verschnaufpause
Eine Mahlzeit bringt Sicherheit und eine erste Verschnaufpause
Lea Hoppenworth stellt dir das Projekt hinter Türchen 15 näher vor
Notwendigkeit
Verpflegung für aus Seenot gerettete Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer
Aktivität
Die Crew der Rettungsschiffe versorgt gerettete Menschen mit nahrhaften Mahlzeiten und Getränken und kümmert sich um das Wohlergehen aller an Bord
Zählbare Leistung
Die Anzahl der Verpflegungspakete, die an Bord der Rettungsschiffe an aus Seenot gerettete Personen verteilt werden können
Ergebnis
Alle aus Seenot gerettete Menschen werden umgehend versorgt, ihr Wohlbefinden in der kurzen Zeit an Bord wird unterstützt und sie werden sicher an Land gebracht
Systemrelevante Wirkung
Die zivile Seenotrettung trägt langfristig ihren Teil zur Sicherheit auf der Mittelmeerroute bei
Hintergrund

Seit 2014 sind nach offiziellen Zahlen über 30.000 Flüchtende bei der Überfahrt über das Mittelmeer ertrunken (IOM, 2024). Diese Menschen fliehen vor Krieg, politischer Verfolgung, den Folgen des Klimawandels und anderen Gründen (UNHCR, 2014). Um Schutz in Europa zu finden und ihr Recht auf ein faires Asylverfahren wahrzunehmen, sehen sie sich gezwungen, in seeuntauglichen Booten das Mittelmeer zu überqueren. Gemäß internationalem Recht müssen Schutzsuchende, wenn sie sich in Seenot befinden, gerettet und an einen sicheren Ort gebracht werden – unabhängig von ihrer Nationalität, ihrem Status oder den Umständen (SRÜ, 1982). Seit das von der italienischen Regierung initiierte, militärisch-humanitäre Seenotrettungsprogramm Mare Nostrum 2014 eingestellt wurde, gibt es kein staatliches Seenotrettungsprogramm mehr für Menschen, die über das Mittelmeer fliehen (Prantl, 2014). Die zivile Seenotrettung ist somit unverzichtbar. Organisationen wie Sea-Watch stellen dabei sicher, dass Schutzsuchende, die unter extrem gefährlichen Bedingungen fliehen müssen, aus Seenot gerettet werden. Staatliche Repression und Kriminalisierung erschweren zunehmend die Arbeit der zivilen Seenotrettung. Diese Umstände machen die Versorgung an Bord der zivilen Rettungsschiffe noch wichtiger. Nach der Rettung aus Seenot hat das Wohlbefinden der Geretteten oberste Priorität. Dies umfasst neben der medizinischen Versorgung und angemessener Kleidung auch die Verpflegung durch nahrhafte Mahlzeiten und Trinkwasser. Es handelt sich hierbei um einen integralen Bestandteil der Arbeit von zivilen Seenotrettungsorganisationen: Es ist zugleich ein Zeichen der humanitären Verpflichtung als auch ein notwendiger Schritt, um den Menschenrechten der Schutzsuchenden gerecht zu werden.

Mediterranean Sea
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Die gute Tat

Mit der heutigen guten Tat unterstützt du die Grundversorgung der Gäste an Bord der Rettungsschiffe Sea-Watch 5 und AURORA. Dazu gehört die Verpflegung mit Trinkwasser, Snacks und warmen Mahlzeiten. Diese Versorgung bietet den Gästen eine dringend benötigte Verschnaufpause auf ihrer langen und gefährlichen Flucht. Es gehört zu den Mindestanforderungen, allen Personen an Bord regelmäßig nahrhafte Mahlzeiten und Getränke zur Verfügung zu stellen. Die Spenden durch 24 Gute Taten tragen zur Verpflegung mit drei Mahlzeiten am Tag für jede gerettete Person während der Rettungseinsätze bei. An Bord des Rettungsschiffes Sea-Watch 5 können bis zu 400 Gäste bekocht und versorgt werden – durch die Reisküche und eine gesonderte Teestation zur Selbstbedienung. Gemeinsam essen Crew und Gäste miteinander, teilen sich Essensausgabe und Abwasch und verbringen wertvolle Stunden zusammen an Deck. Auch wenn diese nur eine kurze Pause zum Durchatmen sind, stehen sie symbolisch für viel mehr: die Verpflichtung zur humanitären Hilfe und die Notwendigkeit sicherer Fluchtwege.

Über das Europäische Mittelmeer
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Hauptstadt
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Einwohnerzahl
Stand 2023
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Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr in USD
Stand 2023
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Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)
Stand 2023/2024

Als historisch bedeutsames Gewässer, das Europa, Afrika und Asien verbindet, stellt das Mittelmeer eine wichtige Handels- und Kulturroute dar. 21 Länder haben Küsten entlang des Mittelmeeres und bilden damit eines der vielfältigsten Binnenmeere der Welt.