Tag 21

Eine Schulstunde auf dem Gemüseacker für ein Kind in Deutschland

Ackern schafft Wissen! Ackern schafft Wissen!

Eine Schulstunde auf dem Gemüseacker für ein Kind in Deutschland
Tag 21
Ernährungsbildung für Schulen und Kitas in Deutschland

„Ich dachte, wir pflanzen heute Gemüse? Wo ist das denn?“, fragt der 8-jährige Timo, als er auf dem Schulacker steht. Die Pflanzleiterin zeigt auf das Saatgut und erklärt ihm, dass aus den winzigen Körnern später einmal Möhren, Gurken und Radieschen wachsen. Timo ist verdutzt und kann es kaum glauben. Szenen wie diese spielen sich auf vielen Kita- und Schuläckern ab, auf denen die GemüseAckerdemie Halt macht. Einige Kinder haben zunächst Berührungsängste und wollen die „schmutzige“ Erde nicht anfassen. Zeit in der Natur zu verbringen, ist für viele ungewöhnlich. Doch mit jeder Ackerstunde wächst die Neugierde. Den Kindern macht es Spaß, sich zu bewegen und gemeinsam das Gemüse zu pflegen. Auf dem eigenen Acker entdecken die Kinder den farbenprächtigen Mangold, riechen den Duft reifer Tomaten und wundern sich, wenn eine Schnecke den ganzen Kohlrabi aufgegessen hat. Mit dem Gemüse wächst zugleich die Wertschätzung der Kinder für Lebensmittel.

Ernährungsbildung für Schulen und Kitas in Deutschland
Notwendigkeit
Schaffung von Naturerfahrungsräumen sowie die Förderung von Wissen und Kompetenzen zu den Themen Ernährung, Lebensmittel und Konsum für Kinder in Deutschland.
Aktivität
Mit der GemüseAckerdemie bauen Kinder auf dem Kita- oder Schulacker ihr eigenes Gemüse an und verstehen die ökologischen Zusammenhänge der Lebensmittelproduktion.
Zählbare Leistung
Anzahl der Ackerstunden und Zahl der Kinder, die von der GemüseAckerdemie profitieren.
Ergebnis
Die Kinder erlangen wichtiges Wissen über den Anbau und die Zubereitung von Lebensmitteln. Die Wertschätzung für Lebensmittel wächst.
Systemrelevante Wirkung
Die Kinder tragen zu einer nachhaltig konsumierenden und produzierenden Gesellschaft bei und ernähren sich gesünder.
Hintergrund

Durch die Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft, übermäßigen Konsum und die Verstädterung verlieren viele Kinder und Jugendliche Zugang und Bezug zur Natur. Es fehlt an Gelegenheiten, die Natur zu entdecken und die natürliche Produktion von Lebensmitteln mitzuerleben. Immer weniger Kinder wissen, wo Lebensmittel herkommen und wie diese angebaut werden (Brämer, 2016). Da ein Großteil der Lebensmittel industriell verarbeitet wird, fällt es schwer, einen Bezug herzustellen (Waskow, 2016). Dies äußert sich in mangelnder Wertschätzung und hoher Verschwendung von Lebensmitteln. Diese Entfremdung wirkt sich auch negativ auf Esskultur und Gesundheit aus (Eberle, 2007): Über 15 Prozent der 3- bis 17-Jährigen in Deutschland sind übergewichtig, fast 6 Prozent adipös (RKI, 2018). Hauptursache ist die Kombination aus Fehlernährung und mangelnder Bewegung.

In Deutschland werden rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr weggeworfen (Thünen-Institut, 2019). Verschwendung und Überproduktion haben jedoch beträchtliche Auswirkungen auf den globalen Klimawandel (Hic, 2016). Durch fehlende Nachhaltigkeit im Umgang mit Ressourcen schreitet der Verlust an Lebensräumen und biologischer Vielfalt immer weiter voran. Dies gefährdet die Lebensgrundlage aller Menschen, Tiere und Pflanzen.

Tag 21 Tag 21
Die gute Tat

Durch Deine heutige gute Tat ermöglichst Du einem Kind eine Schulstunde auf dem Gemüseacker. Die GemüseAckerdemie ist ein ganzjähriges, theorie- und praxisbasiertes Bildungsprogramm mit dem Ziel, die Wertschätzung von Lebensmitteln und das Verständnis für Landwirtschaft bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Deutschlandweit werden an den teilnehmenden Schulen und Kitas Ackerflächen eingerichtet, auf denen die Kinder rund 30 verschiedene Gemüsearten anbauen. Von der Pflanzung bis zur Ernte und Verwertung erleben sie den gesamten Wertschöpfungsprozess ihres Gemüses. Mit zusätzlichen Bildungsmaterialien erarbeiten sich die Kinder Wissen und Kompetenzen zum Thema Gemüseanbau sowie zu den globalen Zusammenhängen in der Lebensmittelproduktion und den Auswirkungen ihres eigenen Konsums. Das gemeinsame Gärtnern trägt Früchte und fördert die Wertschätzung für gesunde Lebensmittel.

ÜberDeutschland
Berlin
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Hauptstadt
83.132.800
83.132.800
Einwohnerzahl
46.946 $
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Bruttoinlandsprodukt pro Kopf pro Jahr
Rang 4 von 189
Rang 4 von 189
Human Development Index (Index der menschlichen Entwicklung)

In Deutschland landen jährlich über 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll – davon 75 kg pro Person in Privathaushalten (Thünen-Institut, 2019).