Tag 2

150 g Lebensmittel für bedürftige Senior*innen in Bayer.-Schwaben

 DAMIT DER TELLER AUCH IM ALTER NICHT LEER BLEIBT DAMIT DER TELLER AUCH IM ALTER NICHT LEER BLEIBT

150 g Lebensmittel für bedürftige Senior*innen in Bayer.-Schwaben
Tag 2
Mit Lebensmittelpaketen einen Lebensabend in Würde ermöglichen

Friedel W. ist 69 Jahre alt und freut sich jeden Monat auf die große Kiste mit den Lebensmitteln. Immer wird sie von einer neuen Leckerei überrascht und weiß, dass sie durch die Kisten auch am Monatsende zuverlässig ihre Ernährung sichern kann. Zudem ist sie dankbar, dass sie durch die ehrenamtlichen Helfer*innen Unterstützung auf ihrem Weg raus aus der Isolation und Existenznot erhält. Friedel hat ihr Leben lang als Friseurin gearbeitet. Sie hat für die Erziehung ihrer Kinder einige Jahre pausiert und war dann in Teilzeit beschäftigt. Als die Kinder aus dem Haus waren, zerbrach die Ehe und ihre Mutter wurde zum Pflegefall. So konnte sie wieder nur wenig arbeiten. Später mit ihrer kleinen Rente blieb nach der Miete kaum etwas zum Leben übrig. Sie behalf sich mit Lebensmitteln von der Tafel und ging zum Senioren-Café-Treff. Doch dann konnte sie die langen Wege körperlich nicht mehr meistern und die wenigen sozialen Kontakte versiegten. Corona verschärfte die Isolation noch weiter. Mit den Lebensmittelpaketen kommt nicht nur Essen, sondern auch Gesellschaft und Unterstützung durch die Tür.

Mit Lebensmittelpaketen einen Lebensabend in Würde ermöglichen
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Notwendigkeit
Ganzjährig gesicherte Versorgung mit Nahrungsmitteln und Hilfsangeboten von Senior*innen in bayerisch Schwaben
Aktivität
Ehrenamtliche liefern monatlich Lebensmittelpakete an bedürftige immobile Senior*innen
Zählbare Leistung
Anzahl der ausgelieferten Lebensmittelpakete
Ergebnis
Die Senior*innen können sich auch am Monatsende ernähren, erfahren dadurch mehr Sicherheit und Wohlbefinden sowie Zugang zu weiteren Hilfsangeboten
Systemrelevante Wirkung
Verbesserung der Ernährungssicherheit und Lebensqualität, sowie verminderte Existenzängste und Isolation bei den unterstützten Senior*innen
Hintergrund

Biografien wie Friedels sind beispielhaft für viele Frauen in Deutschland. Am Ende jahrzehntelanger Erwerbstätigkeit stehen geringe Renten und eine hohe Altersarmut. Zurückzuführen sind diese Folgen auf traditionelle Familienstrukturen mit den zugehörigen Kindererziehungspausen, Teilzeitarbeit und vorrangiger Arbeit im Niedriglohnsektor. Betroffene nehmen nur selten Hilfe in Form von Grundsicherung in Anspruch. Gründe dafür sind die hohen bürokratischen Hürden, die Scham bedürftig zu sein und die Angst, dass die eigenen Kinder dann belangt werden würden (Bayerischer Rundfunk, 2022). Armut im hohen Alter ist weit verbreitet. Mehr als jeder fünfte Mensch über 80 Jahren (22,4 %) in Deutschland ist von Armut betroffen. Diese Armutsquote liegt über derjenigen der Gesamtbevölkerung (14,8 %). Bei den hochbetagten Frauen liegt der Anteil sogar noch um mehr als neun Prozentpunkte höher als bei den Männern (Universität zu Köln, 2021). In keinem anderen Bundesland sind so viele Frauen im Alter von Armut bedroht wie in Bayern. Mit einer Armutsgefährdungsquote von 26% der über 65-jährigen Frauen nimmt Bayern den traurigen Spitzenplatz unter den Bundesländern ein. Die Quote der Frauen liegt damit grob ein Drittel höher als die 19,7% Armutsgefährdungsquote der gleichaltrigen Männer (Statistisches Bundesamt, 2023). Dabei bedeutet Armut sehr viel mehr als „nur“ Geldsorgen. Wem das Geld fehlt, dem mangelt es oft auch an Sicherheit und gesellschaftlicher Teilhabe. Darum wurden vor mehr als 12 Jahren die Malteser „Lebensmittelpakete gegen Altersarmut“ zusammen mit der “Kartei der Not” ins Leben gerufen. Bedürftige Senior*innen aufzufangen, wenn sie die nächstgelegene Tafel nicht mehr erreichen können, ist Sinn und Zweck der Lebensmittelpakete. Durch den Kontakt zu den Ehrenamtlichen erfahren die Empfänger*innen Zuwendung und Zugang zu weiteren Hilfsangeboten. So können die Folgen von Altersarmut und der damit oft eng verknüpften Alterseinsamkeit reduziert werden.

Bayerisch Schwaben
Tag 2 Tag 2
Die gute Tat

Deine heutige gute Tat füllt die Teller bedürftiger, immobiler Senior*innen wie Friedel W. Durch die Lebensmittelpakete wird den Senior*innen die Sorge genommen, was sie in der letzten Woche des Monats essen sollen, wenn das Konto wieder leer ist. Immer Ende des Monats erhalten Bedürftige eine Kiste mit ca. 7 kg Lebensmitteln für ca. 20 Mahlzeiten. Die Lebensmittelpakete enthalten Grundnahrungsmittel, Obst und Gemüse. Ausgefahren und überreicht werden die Pakete von ehrenamtlichen Malteser-Teams. Beim Gespräch mit den Senior*innen zeigt sich immer wieder, dass neben der dringenden materiellen Hilfe auch die durch die Ehrenamtlichen geschenkte Nähe und Zeit genauso wichtig sind. Die gute Tat lindert die Folgen von Altersarmut und Alterseinsamkeit und ermöglicht Betroffenen einen einfachen Zugang zu weiteren Hilfsangeboten.

Über Deutschland
Berlin
Berlin
Hauptstadt
84,079,811
84,079,811
Einwohnerzahl
48,432.5
48,432.5
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf pro Jahr
0,942
0,942
Human Development Index (Index der menschlichen Entwicklung)

Auch der europäische Vergleich betont die Problematik: Mit 28,1 Prozent ist die Armutsrisikoquote bei den über 65-Jährigen in Deutschland im Jahr 2021 höher als die des EU-Durchschnitts von ca. 27,4 Prozent gewesen (Deutscher Bundestag, 2023).