Tag 19

5 Minuten psychosoziale Hilfe für Kinder in Kongo-Kinshasa

Kinder durch Spiel und Bewegung mental stärken

Stress- & Traumabewältigung für Kinder in der Dem. Republik Kongo

Mado ist acht Jahre alt und kommt aus der Demokratischen Republik Kongo. Als die Rebellen kamen, musste Mado mit ihrer Mutter flüchten. "Als wir hier ankamen, war Mado erschöpft, traurig und ängstlich", erinnert sich ihre Mutter. Wenig später begann Mado an einem Programm zur Stärkung von Kindern teilzunehmen. Dort kann sie gemeinsam mit anderen Kindern an den regelmäßigen Sessions teilnehmen, die sie dabei unterstützen, ihre Gefühle wahrzunehmen und ihre Widerstandskraft zu stärken. Mado erfährt dabei ein Gefühl von Sicherheit und Gemeinschaft und kann einfach wieder Kind sein. Bei ihren Lieblingsspielen schüttelt sie die traumatischen Erfahrungen für einen Moment ab. „Dann vergesse ich den Krieg für eine Weile und bin glücklich“, sagt Mado. Auch ihre Alpträume verblassen langsam. "Manchmal träume ich, dass ich in einem Krankenhaus arbeite, so wie meine Tante. Sie ist Ärztin. Ich weiß nicht, was ich werden will, wenn ich groß bin, aber ich weiß, dass ich so werden will wie sie."

Sascha von der Band Madsen präsentiert dir sein Lieblingsprojekt

Notwendigkeit

Psychosoziale Unterstützung für von Konflikten betroffene Kinder

Aktivität

Strukturierte, nonverbale, bewegungs-, spiel- und themenbezogene Aktivitäten werden für konfliktbetroffene Kinder organisiert

Zählbare Leistung

Anzahl der Kinder, die die Möglichkeit erhalten, am TeamUp-Programm teilzunehmen

Ergebnis

Das Gefühl der Sicherheit, soziale Verbundenheit und eine positive Einstellung und Selbstregulierung wächst bei den Kindern, sie lernen versch. Praktiken zur Stressbewältigung

Systemrelevante Wirkung

Verbesserung des psychosozialen Wohlbefindens und der Resilienz von betroffenen Kindern

Hintergrund

Wegen Konflikten zwischen bewaffneten Gruppen und der Regierung sowie Naturkatastrophen musste die Bevölkerung im Fizi-Gebiet der DR Kongo wiederholt an andere Orte innerhalb des Landes und in Nachbarländer flüchten. Das Leben ist für die Geflüchteten schwierig, denn sie haben nicht nur ihr Zuhause verloren. Viele von ihnen haben nicht genug Geld für regelmäßige Mahlzeiten oder neue Kleidung. Auch viele Kinder sind davon betroffen (UN OCHA 2023; UN OCHA 2022). Der Stress, die Flucht, die Traurigkeit über das verlassene Zuhause und die ungewisse Zukunft wirken sich negativ auf ihr Wohlbefinden und ihr Verhalten aus. Viele der Kinder werden zum Beispiel wütend und aggressiv oder hören auf zu sprechen. Um diese Kinder nachhaltig zu unterstützen, wurde die TeamUp-Methode entwickelt. Sie unterstützt die Kinder dabei, ihre psychosoziale Gesundheit und ihre Widerstandskraft zu stärken und ihr Wohlbefinden zu verbessern. Während der wöchentlichen TeamUp-Sessions nehmen die Kinder an strukturierten Spiel- und Bewegungsaktivitäten teil, die von geschulten Moderator*innen geleitet werden. Jede Aktivität hat ein bestimmtes Ziel, das sich auf ein konkretes Thema bezieht, z. B. den Umgang mit Wut oder Stress und die Interaktion mit Gleichaltrigen. Die Sessions, die regelmäßig geprüft und dokumentiert werden, funktionieren ohne gemeinsame Sprache und sind inklusiv. Alle Kinder können teilnehmen – auch, wenn sie nicht die gleiche Sprache sprechen. Diese Maßnahme ist angesichts der Verhaltensprobleme, die die Kinder bereits zeigen und bei denen die Eltern, sofern vorhanden, keine Hilfe leisten können, von großer Bedeutung. Das Konzept ist mit der UN Strategie 2023-2024 koordiniert, die ebenfalls die erfüllten Lebensbedürfnisse, die Sicherheit der Kinder und deren körperliches und geistiges Wohlbefinden zum Ziel hat. Der Schutz der Kinder soll durch gerechten und sicheren Zugang zu hochwertigen sozialen und gesundheitlichen Diensten für alle Kinder und Jugendlichen, die in Konfliktgebieten leben oder flüchten mussten, wesentlich verbessert werden (United Nations DRC, 2023).

Fizi and Nundu Health Zone, Fizi Territory, South Kivu State

Die gute Tat

Mit Hilfe der guten Tat von heute werden Moderator*innen (Freiwillige und Lehrkräfte) in der TeamUp-Methode und im sicheren Umgang mit den Kindern geschult. Die Aktivitäten werden in Sessions gemeinsam mit den Kindern im Alter zwischen 6 und 18 Jahren an sicheren Orten innerhalb der Gemeinschaften durchgeführt. Die geschulten hauptamtlichen Projekt-Mitarbeiter*innen steuern und betreuen die Durchführung des Programms. Passende Spielmaterialien wie Reifen oder Seile werden den Kindern und den TeamUp-Moderator*innen zur Verfügung gestellt. Die Anleitenden haben zudem die Aufgabe, während der Aktivitäten die Kinder zu identifizieren, die besonders schwere psychosoziale Probleme haben und sie je nach Bedarf an z.B. ausgebildete Psycholog*innen zu vermitteln. Bei den gemeinsamen Aktivitäten lernen die Kinder mit ihren Gefühlen umzugehen. Sie werden dabei unterstützt, Stress und Spannungen im Körper abzubauen, sich sicher zu fühlen und dieses Gefühl an andere weiterzugeben.