Tag 18

1 m³ Lagerfläche für die Ernte einer Bauernfamilie in Bangladesch

Reis und Co.: alles unter einem Dach! Reis und Co.: alles unter einem Dach! Reis und Co.: alles unter einem Dach! Reis und Co.: alles unter einem Dach!

1 m³ Lagerfläche für die Ernte einer Bauernfamilie in Bangladesch
Tag 18
Die Früchte der eigenen Arbeit selbst ernten

Wenn man in Bangladesch auf dem Land den Blick über die vielen kleinen, mit Lehmwällen voneinander abgetrennten Reisfelder schweifen lässt, empfindet man inneren Frieden angesichts dieser Idylle aus endlosen Varietäten der Farbe Grün. Wohltuend nach der Hektik, dem Lärm und Dreck der Städte, wo sich Müll an den Straßen auftürmt, und man schon beim Blick auf den sich laut hupend, ineinander verkeilten Verkehr Kopfschmerzen bekommt. Kleine, ordentliche Felder, Bambushütten, angepflockte Kühe knabbern am Reisstroh. Eine Gruppe Kinder spielt lachend und kreischend Fangen. Man schaut wieder auf die Reisfelder - wie schön das harte Leben aussieht. Versteht man Bangladesch besser, sieht man in dieser Schönheit den Schlüssel zur Armut auf dem Land: winzig kleine, parzellierte Felder - das ist alles, was sich eine landlose Familie als Pächter leisten kann. Schön sind sie trotzdem, die Felder.

Die Früchte der eigenen Arbeit selbst ernten
Anna Bader präsentiert dir ihr Lieblingsprojekt
Notwendigkeit
Selbstverwaltete Lagermöglichkeiten für die Ernte von Kleinbauern und -bäuerinnen in Bangladesch
Aktivität
Lokale NGO stellt Kleinbauern-Kooperativen Baumaterialien für Lagerhäuser zur Verfügung
Zählbare Leistung
Anzahl der Kleinbauernfamilien, die in Kooperativen 4 Lagerhäuser unterschiedlicher Größe nutzen und somit ihre Abhängigkeit von Großgrundbesitzenden verringern
Ergebnis
Wenigstens 218 Familien verbessern ihre Ernährungslage und erhöhen ihr Einkommen
Systemrelevante Wirkung
Größere Ernährungssicherheit von Kleinbauern und fairere Handelsbedingungen im ländlichen Bangladesch
Hintergrund

In Bangladesch, dem dicht besiedeltsten Flächenstaat der Welt, leben fast 70 % der 166 Millionen Einwohner*innen nach wie vor als Kleinbäuer*innen auf dem Land (Bureau of Statistics, 2022). Die meisten Kleinbauernfamilien sind jedoch landlos, denn Landbesitz ist extrem ungleich verteilt: 80 % des Landes gehört 10 % der Bevölkerung (Sarker et al. 2021), ein Relikt aus der britischen Kolonialzeit, in der eine Minderheit große Ländereien erhielt und über die landlose Mehrheit herrschte. Bis heute pachten Kleinbäuer*innen das Land auf Kredit. Aber auch dann gehört ihre Ernte noch nicht ihnen: Mangels eigener Lagerräume sind sie gezwungen, ihre landwirtschaftlichen Produkte direkt nach der Ernte, wenn der Preis am niedrigsten ist, an Großgrundbesitzende mit entsprechenden Lagermöglichkeiten zu verkaufen. Oft können sie nicht einmal die Menge zurückbehalten, die sie zur Versorgung ihrer eigenen Familie bräuchten. So müssen sie nach einigen Wochen praktisch ihren eigenen Reis zu viel höheren Preisen auf dem Markt wieder erwerben. Die Gewinne, die Kleinbäuer*innen in diesem System der extremen Abhängigkeit von Großgrundbesitzenden und Geschäftsleuten mit Kapital erwirtschaften können, decken kaum die Produktionskosten. Laut dem Bangladesh IPC Chronic Food Insecurity Report (Juni 2022) hungern 21 % der Bevölkerung chronisch, oder anders ausgedrückt: Fast 35 Millionen Menschen sind dauerhaft unterversorgt – ausgerechnet diejenigen, die mit ihrer Arbeit die Versorgung der Bevölkerung sichern.

Kreis Nakla, Sherpur Distrikt
Tag 18 Tag 18
Die gute Tat

Die gute Tat soll die Ernährungssicherheit landloser Kleinbauernfamilien erhöhen, indem sie ihnen die Möglichkeit gibt, genug Reis für den Eigenbedarf zu lagern und selbst zu entscheiden, zu welchem Zeitpunkt sie ihre Ernte verkaufen. Daher unterstützt du mit deiner heutigen Spende Kleinbauernfamilien dabei, sich in Kooperativen zusammenschließen, um Logistik, die sich niemand alleine leisten könnte, gemeinsam aufzubauen und zu nutzen. Jeweils 80 Familien bauen zusammen ein Lagerhaus aus Bambus, Holz und Wellblech und nutzen es gemeinschaftlich. Eine Familie im Dorf, die über Land verfügt, das sich z.B. weil es sehr schattig ist, nicht für die Landwirtschaft eignet, stellt dieses Land für den Bau gegen Miete zur Verfügung. Alle Kooperativ-Mitglieder, Frauen und Männer, sparen monatlich 1 €, von denen die Grundstücksmiete und weitere Kosten gedeckt werden. Indem die Familien ihre Produkte in Eigenregie lagern, können sie den Zeitpunkt des Verkaufs selbst bestimmen und haben genug Reis für ihren Eigenbedarf zur Verfügung.

Über Bangladesch
Dhaka
Dhaka
Hauptstadt
171,186,372
171,186,372
Einwohnerzahl
2,688.3
2,688.3
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf pro Jahr
0,661
0,661
Human Development Index (Index der menschlichen Entwicklung)

Weihnachten heißt in Bangladesch "Borodin". Statt Tannen schmückt die kleine christliche Minderheit Bananenstauden und der Weihnachtsmann kommt mit dem Fahrrad statt mit dem Schlitten.