Tag 2

2 Jahre sauberes Wasser für eine Textilarbeiterin in Bangladesch

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2 Jahre sauberes Wasser für eine Textilarbeiterin in Bangladesch
Tag 2
Durch Wasserfilter gesünder leben

Schau deinen Ärmel an und berühre die Naht. Egal ob T-Shirt, Anzug oder Kleid, die feinen Details unserer Kleidung nehmen wir häufig nicht wahr. Dabei sind es genau diese Nähte, die aus verschiedenen Stoffstücken erst ein Kleidungsstück machen, das gut sitzt. Es sind diese Nähte, die uns mit den Textilarbeiter*innen in Bangladesch verbinden. Frauen und Männer wie Rida, die viele Stunden am Tag eben diese Nähte nähen und damit unsere Kleidung herstellen. Rida und ihre Kolleg*innen machen das leider unter sehr unsicheren Bedingungen und für einen viel zu niedrigen Lohn. Durch die Textilfabriken wird zudem ihr Trinkwasser stark verschmutzt. Trotzdem glaubt der Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus, dass der Textilsektor in Bangladesch einen wichtigen Beitrag zu den positiven gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten zwei Jahrzehnte geleistet hat. So konnte u.a. 2013 das Millenniumsziel einer Halbierung der Armut erreicht werden (Zeit, 2014). Dennoch muss sich noch viel ändern, damit die Frauen und Männer ein gutes und vor allem gesundes Leben führen können.

Durch Wasserfilter gesünder leben
Max Gilgenmann präsentiert sein Lieblingsprojekt im Video
Notwendigkeit
Sauberes Trinkwasser für Textilarbeiter*innen und deren Familien in Bangladesch
Aktivität
Eine lokale NGO installiert und wartet Wasserfilter, die verschmutztes Grundwasser reinigen und so rund um die Uhr sauberes Trinkwasser für Gemeinden der Textilarbeiter*innen bieten
Zählbare Leistung
Anzahl der Haushalte, die durch die Filter Zugang zu sauberem Trinkwasser haben und Anzahl der installierten Wasserfilter
Ergebnis
Textilarbeiter*innen und deren Familien trinken und benutzen ausschließlich sauberes und gesundes Wasser in ihren Wohnvierteln, wodurch Erkrankungen reduziert werden
Systemrelevante Wirkung
Dauerhaft verbesserte Gesundheit für die, die doppelt unter den Auswirkungen der Textilindustrie leiden; weniger Fehlzeiten durch Krankheit in Schule und am Arbeitsplatz
Hintergrund

Für die Umwelt hatte der Ausbau der Textilindustrie weniger positive Effekte. Obwohl Bangladesch mit seinen vielen Flüssen und Sumpfgebieten ein Land des Wassers ist, leiden die Menschen dort weltweit mit am stärksten unter Trinkwassermangel (textile network, 2017). Faktoren, die das Grundwasser ungenießbar machen sind u.a. Versalzung durch den ansteigenden Meeresspiegel und die starken Regenfälle während des Monsuns (Zeit, 2014), großflächige Arsenverseuchung und fehlende Regulierung der Industrie (Sustainability, 2019). Die Fabriken, in denen Rida und ihre Kolleg*innen arbeiten, verbrauchen für die Herstellung unserer Kleidung viel Wasser und viele Chemikalien. Wenn beides miteinander vermischt wird, entsteht sehr giftiges Abwasser. Aufgrund fehlender Gesetze wird dieses Abwasser meistens ungereinigt zurück in die umliegenden Flüsse geleitet. In Dhaka arbeiten ca. 3.000 Textilfabriken so. Die WHO sprach bereits im Jahr 2000 von der “größten Massenvergiftung der Geschichte” (Perras, 2016). Die um die Fabriken fließenden Flüsse erstrahlen deshalb häufig in den aktuellen Trendfarben der Saison. Das Grundwasser, das so immer mehr vergiftet ist, wird neben der Bewässerung in der Landwirtschaft auch für die Wäsche, Hygiene, zum Kochen und als Trinkwasser genutzt. Laut Ridwanul Haque, Wasserexperte und Gründer der bangladeschischen NGO Agroho, wurde eine Vielzahl von Textilfarbstoffen in verschiedenen Gemüse- und Obstproben in vom Textilzentrum Dhaka weit entfernten Gebieten nachgewiesen. So auch in den Fischbeständen nahe gelegener und weit entfernter Flüsse. Das vergiftete Wasser ist häufig die einzige Wasserquelle für die Textilarbeiter*innen-Gemeinden, die in unmittelbarer Nähe, aber auch weiter entfernt von den Fabriken leben. Die gesundheitlichen Folgen reichen von Hautirritationen, Magen-Darm-Leiden und Vergiftungen bis hin zu schwerwiegenden Atemwegserkrankungen und Krebs (Sustainability, 2019).

 Dhaka
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Die gute Tat

Heute verschaffst du Rida und ihren Kolleg*innen mit deiner guten Tat Zugang zu sauberem Wasser. Die Partnerorganisation Agroho identifiziert Gemeinden, die stark unter der Wasserverschmutzung durch die Textilindustrie leiden. Sie organisiert die Installation sogenannter Biosand-Filter. Durch die Aufbewahrung des gefilterten Wassers in eigenen Tanks steht den Gemeinden rund um die Uhr kostenfrei sauberes Trinkwasser zur Verfügung. So wird die häusliche Hygiene und Trinkwasserversorgung verbessert oder in einigen Gemeinden erst möglich gemacht. Insgesamt nutzen mindestens 90 Haushalte mit durchschnittlich 5 Mitgliedern einen dieser Wasserfilter. So kann die Gesundheit aller Gemeindemitglieder in kürzester Zeit stark verbessert werden. Nach Abschluss des Aufbaus besucht Agroho die Gemeinden in regelmäßigen Abständen und überprüft die Funktionalität des Filters. Je mehr Filter installiert werden können, desto weniger Menschen leiden in Bangladesch unter akutem Trinkwassermangel.

Über Bangladesch
Dhaka
Dhaka
Hauptstadt
166,303,494
166,303,494
Einwohnerzahl
2,503.0
2,503.0
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf pro Jahr
Rang 129 von 191
Rang 129 von 191
Human Development Index (Index der menschlichen Entwicklung)

Bangladesch hat 6 statt 4 Jahreszeiten. Es gibt Grismo (Sommer), Barsha (Regenzeit), Sharat (Herbst), Hemanto (kühle Jahreszeit), Sheet (Winter) und Bashonto (Frühling).